Das Wohnen inklusive Nutzung von Heizwärme und Strom nimmt im Bundesschnitt knapp 2,7 Tonnen pro Person ein. Hierbei spielt nicht nur das eigene Nutzungsverhalten eine Rolle, sondern auch der Sanierungsgrad der eigenen Wohnung, das Alter der verwendeten Geräte oder auch der jeweilige Wartungszustand. Auch durch Nutzung erneuerbarer Energien, welche am besten auf dem eigenen Grundstück mittels Photovoltaik-Anlage oder sogenannter Balkonkraftwerke erzeugt werden, kann hier einiges minimiert werden.
Familienplaner - Januar
Der CO₂ Fußabdruck
Etwa 10,8 Tonnen an CO₂ setzt jeder Deutsche pro Jahr laut Umweltbundesamt frei. Doch wodurch setzen wir eigentlich wieviel frei und wie können wir am effektivsten gegensteuern, ohne unser Leben komplett auf den Kopf stellen zu müssen? Schauen wir doch einfach durch die einzelnen Sektoren:
Durch sein Verkehrsverhalten emittiert jeder und jede Deutsche knapp 2,2 Tonnen CO₂, doch sind hier je nach Nutzung große Schwankungen möglich. Ist man zum Beispiel gezwungen mit dem Auto über 30.000 km im Jahr zurückzulegen, kommt man bereits auf mehr als 7 Tonnen CO₂. Dienstreisen sollten möglichst vermieden werden, hier ist der jeweilige Arbeitgeber gefragt. Private Weltreisen sollten im Sinne des Klimaschutzes nicht zur Gewohnheit werden.
Der eigene Konsum nimmt insgesamt 5,1 Tonnen CO₂-Emissionen ein. Die Ernährung davon allein 1,7 Tonnen. Wer darauf achtet, überwiegend regional einzukaufen, Bio-Alternativen in Betracht zu ziehen und möglichst wenig wegzuwerfen, kann hier punkten. Stärkeren Handlungsspielraum bietet der sonstige Konsum, also die unregelmäßigen Einkäufe von Kleidung über Möbel bis hin zur Technik. Hier sollten Neuanschaffungen vermieden werden, solange die Bestandsgeräte noch ihre Funktionen erbringen. Bei vielen Haushaltsgeräten hingegen gilt das Gegenteil, da Neugeräte eine deutlich verbesserte Energieeffizienz aufweisen können.
Unvermeidbar sind zu guter Letzt die öffentlichen Emissionen (ca. 0,8 Tonnen), die durch Prozesse emittiert werden, die der Gesellschaft zu Gute kommen, sei es der Straßenbau, der Betrieb des örtlichen Schwimmbads oder der Kita. Diese Aufgaben liegen häufig bei den Kommunen, es können aber auch private Aufgabenträger verantwortlich sein.Bewusstseinsbildung soll zu kleinen Veränderungen motivieren. Einige dieser Einsparmaßnahmen sind mit großen Verhaltensveränderungen verbunden und für viele von uns nur sehr schwierig umsetzbar. Nicht alle können es sich zeitlich und finanziell leisten, jeden Tag mit Bus und Bahn zu pendeln oder sich ein Fahrrad anzuschaffen und sich auch bei Schlechtwetter dazu motivieren, dran zu bleiben. Und das ist völlig in Ordnung. Es geht nämlich viel eher darum, sich einfach bewusst zu machen, dass unser aller Handeln Auswirkungen hat und dies schon bei der kleinsten Tat beginnt. Natürlich beschränkt sich dies nicht auf den Privathaushalt, sondern trägt sich im Berufsalltag fort. So bringt jede kleine Veränderung bereits einen positiven Effekt auf unsere CO2-Bilanz und somit auch für unsere Zukunft. Hier gilt das Motto „Jeder und jede wie man kann.“
Wie groß ist Ihr CO₂ Fußabdruck?
Nehmen Sie die Themen aus dem Familienplaner gerne als Anlass, mal über das Angesprochene zu reflektieren und zu hinterfragen, ob sie die Tipps aufgreifen wollen. Führen Sie auch gerne einen Selbsttest mit einem CO2-Rechner durch und schauen Sie nach einem Jahr nochmal, ob Sie ihre Abläufe nachhaltiger gestalten konnten. Vielleicht finden Sie mit der Zeit ja sogar Mitstreiterinnen und Mitstreiter, mit denen Sie große Veränderungen dann gemeinsam angehen können, zum Beispiel die Organisation von Fahrgemeinschaften oder gar die Realisierung einer Mieterstromanlage in Ihrer Mietergemeinschaft.
Der CO₂-Rechner gibt Ihnen basierend auf Ihren Eingaben drei Sofortstarttipps zum nachhaltigeren Handeln.