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Wappen der Stadt Velbert
Rathaus von vorne

„Die tatsächliche Gleichstellung wurde noch nicht erreicht“ – Gleichstellungsbeauftragte spricht über den Internationalen Frauentag am 8. März

Der Internationale Frauentag am 8. März steht für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Diesen Tag nimmt auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Velbert, Sabine Reucher, zum Anlass, um über die Rechte der Frauen in der heutigen Zeit zu sprechen. „Der Weltfrauentag ist mir ein besonderes Anliegen, denn durch ihn werden wir daran erinnert, dass die tatsächliche Gleichstellung noch nicht erreicht ist“, so Reucher. „Am 8. März finden in vielen Ländern in diesem Rahmen Demonstrationen statt. In mittlerweile 24 Ländern ist der Internationale Frauentag sogar ein gesetzlicher Feiertag“, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte weiter.
Seit über 100 Jahren gibt es in Deutschland das aktive und passive Frauenwahlrecht. Frauen können ihr Abitur machen, studieren und einen Beruf ausüben. „Das sind Erfolge, die man am 8. März feiert. Gleichzeitig ist es wichtig, über das zu sprechen, was bisher noch nicht erreicht wurde“, fährt Reucher fort. „In der Politik und in Führungspositionen sind Frauen nur wenig vertreten. Die Frauenquote im Velberter Stadtrat beträgt beispielsweise derzeit nur knapp 21 Prozent. Es gibt zudem noch immer einen Unterschied beim Lohn, einen sogenannten „Gender Pay Gap“ von 19 Prozent“, berichtet sie weiter. Insbesondere sogenannte „systemrelevante“ Berufe wie Altenpflegerin, Erzieherin und Kassiererin seien betroffen. Auch die Arbeit innerhalb der Familie würde größtenteils durch die Frauen gestemmt. Um daran etwas zu verändern, müssten sich Frauen mehr vernetzen und untereinander stärken, findet die Gleichstellungsbeauftragte: „Frauen vergessen oft eigene Belange. Sie sollten ihre Selbstverwirklichung nicht allem anderen unterordnen. Wenn sie lieber berufstätig sind, als den ganzen Tag Kinder oder Pflegebedürftige zu betreuen, sollten sie sich nicht schlecht fühlen. Männer haben damit meist kein Problem.“
Im vergangenen Jahr wurde durch die Corona-Pandemie eine Diskussion über die Aufwertung von Pflegeberufen angestoßen. In den gezahlten Boni sieht Reucher einen ersten Schritt zur Verbesserung. „Auch das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in den Fokus gerückt. Freie Tage zur Kinderbetreuung wurden aufgestockt und viele Männer wurden im Homeoffice verstärkt mit dem Problem der Vereinbarkeit konfrontiert“, resümiert sie weiter.
Eine positive Entwicklung sieht die Gleichstellungsbeauftragte außerdem in der Abschaffung des generischen Maskulinums im Duden. „Durch die gendersensible Sprache müssen Frauen nun auch angesprochen werden und sind nicht mehr mit der männlichen Form „mit gemeint“. Ich finde es sehr spannend, welche sprachliche Entwicklung das noch mit sich bringt und wie es von der Gesellschaft angenommen wird“, betont Reucher.
„Auch in Velbert gibt es Neues zu berichten. Zwar konnten aufgrund der Corona-Pandemie viele Veranstaltungen nicht stattfinden, dafür wurde einiges digital umgesetzt, wie zum Beispiel der Arbeitskreis Frauen- und Mädchenarbeit und die Velberter Business- und Karrierefrauen, die sich nun online treffen“, berichtet sie weiter. Im Kreis Mettmann sei zudem erstmals eine Allgemeine Frauenberatung eingerichtet worden. Bald sollen Vor-Ort-Sprechstunden möglich sein sowie Veranstaltungen in Velbert durchgeführt werden. „Wir Gleichstellungsbeauftragte des Kreis Mettmann haben uns dafür eingesetzt und sind dankbar für die Förderung des Landes NRW, durch die dieses Angebot ermöglicht wird“, freut sich Reucher.
Frauen können sich bei Fragen oder Problemen rund um Themen wie Gewaltschutz, Vernetzung unter Frauen, beruflicher Wiedereinstieg oder faire berufliche und politische Teilhabe an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Velbert wenden.

Kontaktinformationen
Sabine Reucher, Gleichstellungsbeauftragte
Tel.: 02051/26-2239; E-Mail: gleichstellung@velbert.de

Allgemeine Frauenberatung im Kreis Mettmann
Tel.: 02104/1419-232; E-Mail: frauenberatung@skfm-mettmann.de

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
www.hilfetelefon.de; Tel.: 0800 116 016