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Wappen der Stadt Velbert
Rathaus von vorne

Neuer Eigentümer des Klinikum Niederberg wird HELIOS

Stadträte von Velbert und Heiligenhaus haben entschieden: Neuer Eigentümer des Klinikum Niederberg wird HELIOS

Velbert / Heiligenhaus. Die Entscheidung um die Zukunft des Klinikum Niederberg ist gefallen. Nach Abschluss der Prüfungsverfahren für verschiedene Zukunftsoptionen und Vorstellung der Ergebnisse ist klar, nur ein Verkauf sichert langfristig den Standort des Klinikum Niederberg. So stimmten die Stadträte der Städte Velbert und Heiligenhaus trotz einiger Enthaltungen und Gegenstimmen am Ende für einen Verkauf des Klinikum Niederberg an die HELIOS Kliniken.

Im November 2014 stand fest: Das Klinikum Niederberg ist schadstoffbelastet. Expertengutachten machten deutlich, dass das Ausmaß dieser Schadstoffe eine Investition von mehr als 120 Millionen Euro erfordert, denn einzig sinnvoll erscheint ein Neubau.

Schwierige Zeiten für das Klinikum Niederberg und deren Eigentümer, denn diese notwendige Investition können sich beide so ohne weiteres nicht leisten. Eine Lösung musste her. Verschiedene Optionen zur Realisierung wurden umfangreichen Prüfungen unterzogen. So prüfte man einerseits eine mögliche Finanzierung des Neubaus in Eigenregie und andererseits die Realisierung eines Neubaus mithilfe eines strategischen Partners im Rahmen eines strukturierten Bieterverfahrens.

Nach Abschluss der Prüfungsverfahren und Vorlage der Ergebnisse in den Stadträten ist klar, ein Neubau in Eigenregie ist nicht umsetzbar. Zu hoch sind die finanziellen Hürden für Klinikum und Eigentümer, zu gering wäre die Finanzdecke bei Eintritt etwaiger Risiken. Nur eine Realisierung mithilfe eines strategischen Partners sichert langfristig die Patientenversorgung und damit den Standort. Das durchgeführte, strukturierte Bieterverfahren weist hierfür die HELIOS Kliniken als stärksten Partner aus, sodass beide Stadträte in ihren gestrigen Sitzungen die Handlungsanweisung an die Verbandsversammlung zur Veräußerung des Klinikum Niederberg an HELIOS formulierten. Die Verbandsversammlung tagt hierzu noch am heutigen Tag.

HELIOS punktet im Rahmen des unterbreiteten Angebots besonders im Medizin- und Personalkonzept - da sind sich die Bürgermeister Lukrafka und Heinisch einig. „Das medizinische Konzept der HELIOS Kliniken überzeugt“, so Bürgermeister Dr. Jan Heinisch. „Wesentlich sind für uns insbesondere auch die Bestandteile des Personalkonzepts, wie z. B. Kündigungsschutz, Fortbestand bestehender Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, Altersversorgung sowie Maßnahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung für die Mitarbeiter des Klinikum Niederberg“, ergänzt Bürgermeister Lukrafka. Und doch betrachtet Lukrafka diese Entscheidung auch mit Wehmut. „Wir sind froh, mit HELIOS einen leistungsstarken Partner gefunden zu haben, doch leicht fiel uns diese Entscheidung nicht. Im Rahmen des Verfahrens gab es für uns immer zwei übergeordnete, gleichwertige Ziele: die Sicherung der medizinischen Versorgung der Bürger ebenso wie der Erhalt der Arbeitsplätze am Standort Velbert. Genau aus diesem Grund sind wir nach eingehender Abwägung aller Vor- und Nachteile überzeugt, dass das Klinikum Niederberg nicht in kommunaler Trägerschaft verbleiben kann“.

„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Städte Velbert und Heiligenhaus, ihr Klinikum und damit die medizinische Versorgung der Bevölkerung HELIOS anzuvertrauen. An zahlreichen Standorten in der Region, wie beispielsweise in Wuppertal, Krefeld oder Schwelm, haben wir bewiesen, dass wir mit hochmodernen Krankenhäusern die medizinische Versorgung sichern und weiterentwickeln können“, so Manuel Berger, Regionalgeschäftsführer West der HELIOS Kliniken. Er unterstreicht auch die positiven Aussichten für das Klinikum Niederberg: „Die Mitarbeiter des Klinikums Niederberg haben in den letzten Jahren trotz unklarer Zukunftsperspektiven und einer schwierigen Bausstruktur bemerkenswert gute Ergebnisse erzielt. Daher sind wir uns sicher, dass sich das Klinikum nun mit der Unterstützung eines starken Partner hervorragend weiterentwickeln wird.“

Wie genau nun für den neuen Betreiber die nächsten Schritte aussehen, gilt es in den nächsten Wochen abzustimmen. Die Vertragsunterzeichnung ist noch im Februar geplant. Eine erste Vorstellung des Unternehmens innerhalb der Mitarbeiterschaft des Klinikum Niederberg soll ebenfalls bereits in Kürze erfolgen.

Die Bürgerinitiative gegen die Privatisierung des Klinikum Niederberg, die sich für den Verbleib des Klinikums in kommunaler Trägerschaft stark macht, hat am Montag dieser Woche eine Unterschriftenliste im Velberter Rathaus eingereicht. Die vorgelegten Unterschriften würden derzeit eingehend geprüft.